2 Jahre Portal Barrierefreiheit – Vor- und Rückschau einer gelungenen Zusammenarbeit

Typ: Meldung , Datum: 28.11.2024

Was ist in den 2 Jahren geschehen? Was planen wir für die Zukunft?

Unsere gemeinsamen Ziele

Schon lange wissen wir: Barrierefreiheit nützt allen. So ist eine IT-Lösung, die die Anforderungen der digitalen Barrierefreiheit umsetzt, für alle Menschen leichter nutzbar und zugänglich. Eine klar strukturierte Oberfläche mit gut lesbaren Texten in einer für alle verständlichen Sprache mit einer durchdachten Benutzerführung begeistert jeden User, ob durch eine Behinderung eingeschränkt oder nicht. Mit den Anforderungen der digitalen Barrierefreiheit im Hinterkopf entstehen sowohl im Design als auch in der Umsetzung gebrauchstaugliche IT-Lösungen für jeden.  Unser oberstes Ziel ist es daher, Informationen bereitzustellen, die verschieden Akteure dabei unterstützen, barrierefreie IT-Lösungen anzubieten. Das Portal soll dabei die Blickwinkel und das Wissen der unterschiedlichen Herausgeber bündeln. Es soll kontinuierlich ergänzt und verbessert werden.

Die Partnerschaft

Bereits in 2021 kristallisierte sich mit der Erreichung des gesetzlichen Stichtages zur Digitalen Barrierefreiheit heraus, dass in allen Ebenen des öffentlichen Dienstes dringender Handlungs- und entsprechender Informationsbedarf besteht. Aus diesem Grund schlossen sich Anfang 2022 das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), die Landesbeauftragte für Barrierefreiheit des Landes Hessen (LBIT) und das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) mit Unterstützung durch das Bundesverwaltungsamt (BVA) zusammen, um ein gemeinsames Portal zur Digitalen Barrierefreiheit zu schaffen. Wunsch war es, mit diesem Thema sowohl Umsetzerinnen und Umsetzer in der Dienstekonsolidierung Bund als auch eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, das bestehende Wissen zu bündeln und Doppelarbeiten zu vermeiden. Alle Akteure hatten bereits Informationsmaterial zur digitalen Barrierefreiheit veröffentlicht, allerdings jeder aus einem anderen Blickwinkel heraus:

  • Das Bundesministerium des Innern und für Heimat verantwortet das Programm „Dienstekonsolidierung Bund“. Ziel dieses Programms ist es alle in Bundesbehörden der unmittelbaren Bundesverwaltung genutzten Basis-, Querschnitts- und Infrastrukturdienste zu modernisieren und in zentralen Lösungen zusammenzuführen. Für jede dieser bundesweit nutzbaren zentralen Lösungen ist die Wahrung der Barrierefreiheit ein immens wichtiges Thema. So haben die Verantwortlichen bereits vor einiger Zeit unter anderem einen Standard-Anforderungskatalog und einen Vergabe-Baustein erstellt, um die Barrierefreiheit in den bundesweiten Standard-Produkten voran zu treiben.
  • Die Landesbeauftragte für Barrierefreiheit des Landes Hessen hat in Ihrer Beratungs- und Überwachungsfunktion bereits viele Inhalte zur Digitalen Barrierefreiheit zur Verfügung gestellt.
  • Das Informationstechnikzentrum Bund als zentraler IT-Dienstleister des Bundes hatte im Herbst 2021 im Social Intranet des Bundes ein Informationsportal eingerichtet, auf das nur Mitarbeitende des Bundes zugreifen können. Hier lag der Schwerpunkt auf konkreten Hilfen zur Umsetzung der IT-Barrierefreiheit in der Software-Entwicklung.

Die Zusammenarbeit

In den letzten zwei Jahren haben wir gemeinsam klare Prozesse und regelmäßige Abläufe für unsere Zusammenarbeit entwickelt.

So treffen sich die Herausgeber zu regelmäßigen Austauschterminen sowohl in digitalen Formaten als auch in Präsenzveranstaltungen, um Neuigkeiten zu teilen, Ideen zu entwickeln und offene Fragen zu klären. Zudem setzen sich die Akteure regelmäßig mit neuen Entwicklungen und Fragestellungen zur digitalen Barrierefreiheit intensiv auseinander und erarbeiten konkrete Ergebnisse zur Weiterentwicklung des Portals.

Neben den regelmäßigen Austauschterminen haben sich Arbeitsgruppen etabliert wie zum Beispiel die Arbeitsgruppe zum Standardanforderungskatalog, die sich der steten Weiterentwicklung dieses Angebots widmet.

Neben der Weiterentwicklung des Portals Barrierefreiheit liegt die Hauptaufgabe in der Erstellung und Bearbeitung von Artikeln und Kurzmeldungen für das Portal, um aktuelle Informationen und praktische Tipps rund um das Thema digitale Barrierefreiheit sowie deren Umsetzung bereitstellen zu können. Dies setzt einen reibungslosen Ablauf voraus, der mit  einen eigenen Redaktionsprozess etabliert wurde und zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit ist. Eine jährliche Qualitätssicherung der Inhalte und Beiträge schließt sich daran an.

Zwei Jahre Portal Barrierefreiheit: Was haben wir bisher erreicht?

Seit dem Start vor zwei Jahren, konnten wir unser Ziel umfassende Informationen und praxisnahe Hilfestellung zur digitalen Barrierefreiheit auf unserem Portal bereitzustellen erfolgreich umsetzen. Ein Erfolg war neben diesem Angebot die Etablierung einer intensiven Zusammenarbeit und einer stetigen Weiterentwicklung des Portals.

Hier eine Auswahl an Erfolgen, die wir in den letzten zwei Jahren realisiert haben:

  • Bereitstellung von Fachwissen: Es wurde eine umfassende Sammlung von Artikeln und Informationen zu Themen der digitalen Barrierefreiheit aufgebaut, die unseren Nutzerinnen und Nutzern als praxisnahe und wertvolle Ressource dient.
  • Aktuelle gesetzliche Neuerungen: Wie bieten aktuelle Updates zu gesetzlichen Änderungen und Richtlinien für die Anforderungen an die digitale Barrierefreiheit. Wir stellen dabei sicher, dass unsere Informationen stets auf dem neuesten Stand sind.
  • Präsenz und Vernetzung: Durch unser Portal, besuchte Veranstaltungen und Kooperationen haben wir unsere Arbeit sichtbar (und damit für andere nutzbar) gemacht und uns mit anderen ausgetauscht und vernetzt.
  • Vorreiter in Umsetzung von Leichter Sprache: Alle Inhalte in Leichter Sprache werden vor der Veröffentlichung durch eine sogenannte Prüfgruppe aus betroffenen Nutzerinnen und Nutzern gelesen sowie überarbeitet. Somit stellen wir sicher, dass die Inhalte auch die Anforderungen der Leichten Sprache erfüllen und für alle zugänglich sind.
  • Standardanforderungskatalog: Ein von uns konzipierter und entwickelter Standardanforderungskatalog bietet ein praktisches und einfach nutzbares Werkzeug, um die für die jeweilige IT-Lösung spezifischen Anforderungen zusammenzustellen.
  • Vergabebaustein: Ein mit dem Beschaffungsamt inhaltlich abgestimmter Vergabebaustein unterstützt bei der Integration von Barrierefreiheit als festen Bestandteil in Vergabeverfahren.

Wie geht es weiter?

So wie das Thema digitale Barrierefreiheit, so wird sich auch unser Portal weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, das Thema Digitale Barrierefreiheit aus verschiedenen Blickwinkeln in der Praxis aktiv voranzubringen. Dazu wollen wir im Portal stetig neue Aspekte beleuchten, viele konkrete Lösungsvorschläge anbieten und über aktuelle Entwicklungen oder Schwerpunktthemen berichten. Hier einige Beispiele:

  • Externe Gastbeiträge: Um der Vielfalt von Perspektiven auf das Thema gerecht zu werden und den Nutzerinnen und Nutzern aktuelle und gewinnbringende Informationen zu bieten, planen wir externe Gastbeiträge von Expertinnen und Experten der digitalen Barrierefreiheit einzubinden.
  • Standardanforderungskatalog: Neben den bereits integrierten Beispielen für die Umsetzung von Anforderungen werden wir weitere Beispiele einfügen und hier unsere erfolgreiche Kooperation mit externen Partnern fortsetzen. Zeitgleich behalten wir zukünftige Entwicklungen und Neuerungen bei den gesetzlichen Vorgaben im Blick, damit der Standardanforderungskatalog durchgehend valide Ergebnisse angibt.
  • Vergabe: Informationen zu Ergebnissen von Arbeitsgruppen zum Thema Vergabe und Barrierefreiheit werden ergänzend zum Vergabebaustein auf dem Portal bereitgestellt werden.
  • Barrierefreie Dokumente: Wir werden die praktischen Hilfen zur Umsetzung der Barrierefreiheit in Dokumenten weiter ausbauen und mit praxisnahen Hinweisen erweitern.

Neben diesen Punkten werden wir auch in Zukunft Informationen zu gesetzlichen Änderungen zentral platzieren und unser Portal inhaltlich wie strukturell weiterentwickeln.

Wir blicken zuversichtlich und mit Freude auf unsere weitere gemeinsame Zusammenarbeit und hoffen, Ihnen wertvolle Informationen zu geben. Sie vermissen Informationen zu einem bestimmten Thema der digitalen Barrierefreiheit oder haben Anregungen? Über Ihre Fragen, Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen freuen wir uns: Je mehr Anregungen wir erhalten, desto reichhaltiger gestaltet sich der prozessuale Fortschritt von digitaler Barrierefreiheit.